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Was ist CBG? Alles über Cannabigerol, Wirkung, Unterschiede & rechtliche Fakten Was ist CBG? Alles über Cannabigerol, Wirkung, Unterschiede & rechtliche Fakten

Was ist CBG? Alles über Cannabigerol, Wirkung, Unterschiede & rechtliche Fakten

Einleitung

Cannabigerol, kurz CBG, ist eines der vielen Cannabinoide der Hanfpflanze – aber im Vergleich zu THC oder CBD weit weniger bekannt. Dennoch rückt es immer mehr in den Fokus von Forschung, Fachkreisen und Nutzern. Als "Mutter der Cannabinoide" wird CBG deshalb bezeichnet, weil es die Ausgangsverbindung ist, aus der andere Cannabinoide synthetisiert werden. Aber was genau ist CBG? Welche Wirkung wird ihm nachgesagt, wie unterscheidet es sich von CBD – und ist es legal? In diesem Artikel findest du alle wichtigen Fakten, wissenschaftlich eingeordnet und rechtlich sicher erklärt.

Lesezeit ca. 7 min


Was ist Cannabigerol (CBG)?

CBG ist ein nicht-psychoaktives Cannabinoid, das in jungen Hanfpflanzen entsteht. Es liegt zunächst in Form von CBGa (Cannabigerolsäure) vor, die sich im Reifeprozess der Pflanze zu CBDa, THCa oder CBCa umwandelt. Erst durch Erhitzen entsteht aus diesen Säuren die aktive Form – z. B. CBG. In reifen Pflanzen ist der CBG-Gehalt daher sehr gering.

Durch gezielte Zuchtverfahren ist es jedoch möglich geworden, CBG-reiche Sorten zu kultivieren, die bis zu 1–2 % CBG enthalten. Das macht die Substanz heute kommerziell und medizinisch interessanter denn je.


Wie unterscheidet sich CBG von CBD?

CBG und CBD sind strukturell ähnlich und haben beide keine berauschende Wirkung. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede in ihrer Wirkung und Anwendung:

Merkmal CBG CBD
Ursprung Ursprüngliches Cannabinoid Abbauprodukt von CBGa
Konzentration in Hanf Sehr gering (unter 1 %) Relativ hoch (bis 20 %)
Wirkungspotenzial Neuroprotektiv, antibakteriell Entzündungshemmend, beruhigend
Forschungslage Noch sehr begrenzt Relativ gut untersucht

Mögliche Wirkung von CBG

CBG wird aktuell intensiv erforscht. Die bisherigen Ergebnisse stammen meist aus Tierversuchen oder Zellstudien. Einige potenzielle Wirkungen:

1. Entzündungshemmung

CBG könnte entzündungshemmende Eigenschaften haben, etwa bei chronischen Darmerkrankungen. Hier zeigen sich in Tierversuchen erste positive Ergebnisse.

2. Neuroprotektive Effekte

Studien deuten darauf hin, dass CBG Nervenzellen schützen könnte. Dies ist vor allem bei Erkrankungen wie Parkinson oder Huntington relevant.

3. Antibakterielle Wirkung

In Laboruntersuchungen zeigte CBG eine Wirkung gegen resistente Bakterienstämme wie MRSA. Ob sich das klinisch bestätigt, ist noch offen.

4. Appetitsteigerung

Einige Studien weisen darauf hin, dass CBG den Appetit anregen könnte, ohne dabei psychoaktive Nebenwirkungen zu verursachen.

5. Augeninnendruck

CBG könnte den Augeninnendruck senken, was z. B. bei Glaukom von Interesse wäre. Die bisherigen Daten stammen allerdings aus Tiermodellen.

Wichtig: Alle genannten Effekte gelten als potenziell. Sie sind wissenschaftlich noch nicht ausreichend durch Humanstudien abgesichert und dürfen nicht als Heilaussage verstanden werden.


Anwendung & Einnahmeformen

CBG kann in verschiedenen Formen eingenommen werden:

  • CBG-Öle: Meist Vollspektrumprodukte mit einem definierten CBG-Gehalt
  • Kapseln: Praktisch zur genauen Dosierung
  • Tee & Extrakte: Weniger verbreitet, aber in Spezialshops erhältlich
  • Inhalation (Vaporizer): Schneller Wirkeintritt, aber technisch aufwendiger

Die Wirkung hängt stark von Körpergewicht, Stoffwechsel, Einnahmeform und individueller Sensitivität ab.


Ist CBG legal?

Ja, CBG ist in Deutschland und der EU legal, solange:

  • Der THC-Gehalt im Endprodukt unter 0,2 % liegt
  • Das Produkt aus zertifiziertem Nutzhanf stammt
  • Keine medizinische Wirkung beworben wird

CBG unterliegt nicht dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG), da es nicht psychoaktiv wirkt. Trotzdem sollte beim Verkauf auf klare Deklaration, Analysenzertifikate und seriöse Anbieter geachtet werden.


Mögliche Risiken & Nebenwirkungen

Obwohl CBG allgemein als sicher gilt, können folgende Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden:

  • Müdigkeit
  • Trockener Mund
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten

Hinweis: Konsultiere bei Unsicherheit ärztliches Fachpersonal, besonders bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme.


Fazit

CBG ist ein vielversprechendes, nicht-psychoaktives Cannabinoid mit interessanten Eigenschaften. Auch wenn die Forschung noch am Anfang steht, deutet vieles darauf hin, dass CBG eine wertvolle ergänzende Substanz im Kontext von pflanzlicher Gesundheit sein könnte. Wer sich näher damit beschäftigt, sollte auf qualitätsgeprüfte Produkte achten und sich stets aktuell über Studienlage und Gesetzesänderungen informieren.


Quellenverzeichnis


  1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5021742/
  2. https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2023.03.13.23287212v1
  3. https://www.mdpi.com/1420-3049/27/2/491
  4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8100047/
  5. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/34569849/



Dieser Beitrag dient ausschließlich der Information und stellt keine medizinische Empfehlung dar.

 

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